11.10.2020

Neue Bäume braucht das Land?!

Zumindest aus Sicht der Bäume ist der Klimawandel nicht zu leugnen!
Wer mit offenen Augen durch die Natur geht oder sich die Bäume am Straßenrand mal genauer ansieht wird feststellen, vielen geht es schlecht.
Allen voran Fichte, Birke und Buche. Aber sind das nicht heimische Baumarten?
Sind sie! Doch in den letzten Jahren hat sich das Klima unserer Heimat drastisch verändert.
Drei trockene Jahre infolge und teilweise extreme Hitze hinterlassen Ihre Spuren.

Die Fichtenwälder im Harz sterben. Und nicht nur da. Auch in privaten Gärten. Grund ist die Trockenheit. Vielen ist nicht bewusst, dass auch ein alter Baum bei extremer Trockenheit gewässert werden sollte. Das Fehlende Wasser schwächt die natürlichen Abwehrmechanismen der Fichte also die Harzproduktion. Borkenkäfer haben dann ein leichtes Spiel.
Aber die Birke ist doch anpassungsfähig! Das stimmt (bedingt). Eine Birke kann im Mauerwerk wachsen. Aber eine Birke kann sich schlecht umgewöhnen. Ist eine Birke immer mit Trockenheit klargekommen, so kann sie das besser als andere. Aber hatte eine Birke immer eine gute Wasserversorgung und plötzlich nicht mehr, reagiert Sie mit Absterbeerscheinungen.
Zusätzlich finden sich seit einigen Jahren auch Vieren an den Birken im Stadtgebiet.
Nachzulesen in einem Artikel unter Beteiligung des Pflanzenschutzamts Berlin.
https://www.agrar.hu-berlin.de/de/institut/departments/dntw/phytomedizin/pdf/publikationen/landgraf2016.pdf

Und die Buche, seit Jahrhunderten bei uns beheimatet, hat auch Probleme? Buchen leiden unter der sogenannten Buchenkomplexkrankheit oder Buchenvitalitätsschwäche.
Artikel zur Buchenvitalitätsschwäche im Bauernblatt

Also was können wir tun?
Vielleicht auf Bäume setzten die aus Regionen kommen, in denen schon länger Trocken herrscht.
Oder Bäume pflanzen die einen höheren Toleranzbereich gegenüber der Wasserversorgung haben.
Seit einigen Jahren laufen dazu zahlreiche Untersuchungen die Ihnen helfen einen Baum zu finden der auch in Zukunft mit dem Klima bei uns klarkommt.
Dazu möchte Ich Ihnen drei wichtige Seiten empfehlen:
Die Planungsdatenbank der TU-Dresden für Bäume im urbanen Raum.
https://citree.de/index.php

Das Stadtbaumprojekt „Stadtgrün 2021“ der LWG Bayern
http://www.lwg.bayern.de/landespflege/urbanes_gruen/085113/index.php

Und die Straßenbaumliste der GALK
https://www.galk.de/arbeitskreise/stadtbaeume/themenuebersicht/strassenbaumliste

Admin - 12:12 | Kommentar hinzufügen

04.01.2020

Baum des Jahres 2020

Die Robinie, im Volksmund oft fälschlicherweise Akazie genannt, ist Baum des Jahres 2020.
Die DR. Silvius Wodarz Stiftung lobte den Baum schon im Oktober des vergangeden Jahres aus.
Als sogenannte Leguminose ist die Robinie in der Lage Luftstickstoff zu binden und ist damit an vielen Orten im Vorteil gegenüber anderen Baumarten, da Stickstoff zu den Hauptnährstoffen einer Pflanze zählt. Tolerant gegenüber Schadstoffen und als wichtiges Bienennährgehölz, ist die Robinie durchaus als zukunftsträchtige Baumart zu handeln. Durch die hervorragenden Holzeigenschaften ist sie auch im Waldbau heiß diskutiert. Doch als nicht einheimisch und invasiv geltend muss auch kritisch auf den Anbau und die Pflanzung von Robine geblickt werden.
In der Baumpflege sind Robinie übrigens aufgrund Ihrer Dornen eher unbeliebt…
Mehr und umfangreiche Informationen zum Baum des Jahres 2020 finden Sie auf den Seiten von:
https://baum-des-jahres.de/

Admin - 19:54 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen

08.08.2018

Phänomen Grünastbruch

Starkastbrüche an Eiche bei Windstille. Wie ist das möglich? Die lang anhaltende Trockenheit und die heißen Temperaturen von teilweise 37 Grad im Schatten führen zu einen Phänomen das als Grünastbruch bekannt ist. Auf dem Bild sehen Sie einen ca. 5m langen Ast mit einer Stärke von ca. 25cm, welcher bei Windstille, ohne Vorwarnung, gebrochen ist.
Wie es zu einem solchen Bruch kommt ist nicht ganz geklärt. Es gibt Annahmen, dass durch langanhaltende Trockenheit der Zelldruck sinkt und die Zellen dadurch erschlaffen.
Untersuchungen zeigen auch eine deutlich eingeschränkte Bruchfestigkeit von Holz bei Einwirkung von Hitze. Ausführliche Informationen zu dem Thema gibt es in einem Artikel von Dr. Ulrich Weihs. (Link zum Artikel)

Fakt ist, dass dadurch eine unvorhersehbare Gefahr von Bäumen ausgeht.
Denn nicht nur Pappeln sondern auch andere Baumarten sind vom Grünastbruch betroffen.
Wir haben in den letzten 14 Tagen fünf Grünastbrüche an Eichen zwischen Nord-Berlin und der Prignitz gesehen. Auch die Lokalzeitungen MAZ und MOZ berichten in den letzten Tagen über Schäden durch Astbrüche dieser Art.
2018-08-07.png

Admin - 10:34 | Kommentar hinzufügen