Baumschutz auf Baustellen
Ein Thema das meist nicht ernst genug genommen wird. Vor allem von Bauunternehmen und den ausführenden Arbeitskräften wird der Baumschutz gern vergessen oder mit Absicht übergangen, da dieser in manchen Fällen den Baustellenbetrieb einschränkt oder verzögert. Und das obwohl es durch Baumschutzsatzungen und die DIN 18920 klare Vorschriften gibt.
Wird der Baumschutz jedoch von Anfang an richtig angegangen, kann dieser gut integriert werden, es können Kosten gespart werden und hohe Bußgelder umgangen werden.
Der Baumschutz auf der Baustelle beginnt mit der Planung. Befindet sich ein schützenswerter Baum auf einem Baugrundstück, sollte zum Bauantrag auch das Grünflächenamt oder die UNB mit einbezogen werden. Die zuständigen Stellen geben dann oftmals schon detaillierte Auflagen zum Schutz der Bäume. Wird ein Baum sinnvoll in die Planung eines Neubaus einbezogen, steigert er meist den Wert des Grundstücks oder der Immobilie.
Die meisten Bäume sind bei Bauarbeiten an Straßen, Geh- oder Radwegen, Leitungs- oder sonstigen Tiefbauarbeiten betroffen. Da hier auf engstem Raum gearbeitet wird, gestaltet sich der Baumschutz durchaus schwieriger und es müssen auf beiden Seiten Kompromisse eingegangen werden (siehe hierzu auch RAS-LP 4). Es gibt mittlerweile aber gute Möglichkeiten die verschieden Anforderungen zu vereinen. So ist zum Beispiel der Wegebau und der Erhalt der Wurzeln durch Wurzelschutzbrücken machbar.
Muss bei Baumaßnahmen in den Wurzelraum eingegriffen werden, sollte eine Wurzelsuchschachtung oder ein Wurzelsuchgraben angelegt werden (wie hier auf einer Baustelle in Berlin). Werden Wurzel gefunden kann man nach Stärke der Wurzeln abwägen, ob die Planung dementsprechend verändert werden kann oder ob ein sogenannter Wurzelvorhang angelegt wird. Auch eine fachgerechte Wurzelkappung und eine entsprechende Nachbehandlung gehört zum Baumschutz auf der Baustelle. Im Idealfall geschieht dies ein oder sogar zwei Vegetationsperioden vor den Bauarbeiten. Das gibt den Wurzeln die Möglichkeit sich in diesem speziellen Schutzbereich neu zu verzweigen und den Stress der Bauarbeiten besser zu überstehen. Außerdem wird durch diesen unterirdischen Zaun die Baugrube bedingt vor dem Abrutschen geschützt und somit verhindert, dass Wurzeln freigelegt werden.
Auch der Oberirdische Teil des Baumes muss bei Baumaßnahmen vor Verletzung und Beschädigung geschützt werden. Hierfür wird als Minimalanforderung ein Stammschutz angelegt. Besser ist jedoch einen Schutzzaun zu erstellen, welcher den gesamten Bereich der Kronentraufe schützt. Dieser großzügige Baumschutzzaun schützt dann nicht nur den Stamm sondern auch den gedachten Wurzelbereich vor Bodenverdichtung durch überfahren, Ablagerung von Baumaterialien oder gar Schadstoffen.
Kann der Kronentraufenbereich nicht großzügig geschützt werden, ist es ggf. erforderlich das Lichtraumprofil anzuheben um eine Durchfahrt für Baustellenfahrzeuge zu schaffen. Diese Maßnahme ist wichtig, damit die Fahrzeuge nicht an den tiefreichenden Ästen hängenbleiben und diese eventuell abreißen. So entstehen große, schlecht verheilende Wunden, welche Eintrittspforten für Schaderreger darstellen.
In manchen Fällen ist auch ein Hochbinden der Äste möglich.
In dem Vorher- Nachherbild können Sie die vorbereitenden Schnittmaßnahmen an einem Walnussbaum sehen.
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Hier ein paar Beispiele für nicht vorhandenen oder schlechten Baumschutz auf Baustellen:
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